Polier-Leitfaden bzw. Hilfestellung

Vermeidung der häufigsten Fehler beim Polieren des Autos

Vermeidung häufiger Fehler beim Polieren

Hinweis: Die Ausführung geschieht auf eigene Gefahr und es wird keinerlei Haftung für Schäden an Mensch, Fahrzeug oder Umgebung übernommen. Wir können keine Vollständigkeit garantieren und haben ggf. noch Gefahrenquellen übersehen.

Immer wieder hören wir im Kundengespräch, das die Kunden sich nicht richtig an das maschinelle Polieren ran trauen und Bedenken haben, Schäden zu verursachen. Das kann auch passieren. Dieser Text soll aber ein wenig verdeutlichen was alles passieren muss, damit Schäden entstehen und was es zu beachten gilt, um diese zu vermeiden.

1. Durch den Lack durch polieren

Diese Gefahr besteht grundsätzlich an Kanten, da dort die Lackierung dünner ist und man weniger Auflagefläche hat und dadurch höhere Temperaturen entstehen. Hier ist es hilfreich, wenn man nicht direkt bis an die Kante ran fährt, diese abklebt oder den Druck verringert und so die Oberfläche weniger belastet. Natürlich kann dies auch passieren, wenn man viel zu lange auf einer Stelle poliert und die Hitze zu groß wird.

2. Oberflächen mit Politurresten verschmutzen

Politurreste können auf diversen unlackierten Oberflächen Spuren hinterlassen, die man später nur mit sehr viel Aufwand oder eben gar nicht mehr entfernt bekommt. Unlackierter Kunststoff und Gummiflächen zum Beispiel. Hier hilft abkleben oder die Oberflächen anderweitig schützen. Die Frontscheibe inkl. Dichtungen und Scheibenwischer lässt sich gut mit zwei oder drei Trockentüchern abdecken. Diese sind ja in der Regel am größten.

Abklebeband hier

3. Mit dem Stützteller anschlagen

Es gibt Stellen am Fahrzeug, wo der Stützteller gegen die Karosserie schlagen könnten. Diese Gefahr ist bei Exzentermaschinen durch die Hubbewegung höher als bei Rotationsmaschinen. Typische Stelle wäre als Beispiel die hintere Stoßstange. Wenn man diese von oben poliert, könnte man bei einigen Fahrzeugen gegen die Karosserie schlagen. hier muss man einfach vorsichtig sein, genügend Abstand halten und wenn möglich, auf einen kleinen Stützteller umbauen.

4. Blech, Kunststoff - unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit

Die Wärmeleitfähigkeit des Bauteils macht einen enormen Unterschied. Wenn man zu erst auf der Motorhaube oder auf dem Dach startet und diese aus lackiertem Blech sind, wird die Wärme gut abgeleitet. Wenn man nun auf den Kotflügen (der ggf. aus lackiertem Kunststoff gefertigt wurde) wechselt, muss man zügiger arbeiten, weil die Wärme schlechter abgeleitet wird und man sonst Gefahr laufen würde, sich den Lack zu verbrennen.

5. Exzenter- und Rotationsmaschine

Als Neuling immer lieber zu Exzentermaschine greifen. Diese hat eine elliptische Bewegung, die sich auf eine größere Fläche verteilt und somit weniger Hitze generiert als eine Rotationsmaschine. Vorteil der Rotationsmaschine ist, das man so schneller in ein heißeres Arbeitsfenster kommt und somit mehr Abtrag generiert. Also Rotationsmaschinen eher für grobe Arbeiten und wenn man weiß was man tut.(spart aber Zeit)

6. Zu grob starten

Direkt mit grobem Pad und grober Politur starten. Wir empfehlen immer zuerst min. einen Testspot zu machen. Bei alten oder nachlackierten Fahrzeugen teilweise auch mehr, um ein entsprechendes Verfahren für die verschiedenen Lacke zu entwickeln. Die Kunst ist es, immer so wenig Material wie möglich an abzunehmen und trotzdem ein gutes Ergebnis zu erhalten. Der Zahnarzt bohrt ja auch nicht mehr als nötig. Also vorsichtig und umsichtig arbeiten.

7. Oberfläche nicht gründlich genug Vorgereinigt

Sobald grobe Rückstände wie zum Beispiel Flugrost auf der Oberfläche zurück geblieben sind, könnte es passieren, das die Kratzer zwar verschwinden, aber neue dazu kommen. Hier sind dann meist Partikel, die noch auf dem Lack vorhanden waren, in dem Polierpad und erzeugen neue Beschädigungen. Gründliche Vorarbeit in Form von einer umfangreichen Wäsche und optional der Einsatz von Flugrostentferner oder Reinigungsknete sind sinnvoll.

Vorreiniger inkl. Flugrostentferner hier

Knetprodukte und Zubehör hier

Leitfaden zur Anwendung von Knetprodukten hier

8. Mit dem Pad an eine scharfe Kante fahren

Teilweise bedarf es hier nicht mal einer scharfen Kante, sondern es reicht schon die Griffmulde vom Tankdeckel. Dem Lack passiert in der Regel nichts, aber das Pad zerlegt sich und fliegt euch um die Ohren. Unnötig und nicht ganz ungefährlich.

9. Zu heiß beim Polieren werden

Gerade Anfänger zerlegen sich ihre Heavy Cut Pads weil sie dem Pad keine Ruhepausen geben oder es zwischendurch nicht auspusten. Der Schaumstoff wird zu warm und löst sich förmlich auf. Das Pad entwickelt durch die Verformung meist eine Unwucht und wird sehr weich. In einigen Fällen brechen auch richtig Stücke raus oder die Kante franst aus.

10. Zu viel oder zu wenig Politur nutzen

Vermutlich neigen die meisten Anwender eher dazu, zu wenig Politur zu benutzen. Dies hat den Nachteil, das der Prozess unnötig verlängert wird, da das Pad an den Stellen, wo wenig oder keine Politur vorhanden ist, ineffektiv arbeitet oder sogar kleinste Kratzer verursacht. Zu viel Politur spritzt, lässt sich nur schwer durchfahren und dadurch dann auch nur aufwendig abtragen. Nebenbei verschwendet man natürlich unnötig Material.

So, ich glaube da ist schon einiges zusammen gekommen. Wenn ihr diese Punkte beachtet, sollten die Gefahren schon sehr überschaubar sein.

Nochmal der Hinweis: Die Ausführung geschieht auf eigene Gefahr und es wird keinerlei Haftung für Schäden an Mensch, Fahrzeug oder Umgebung übernommen. Wir können keine Vollständigkeit garantieren und haben ggf. noch Gefahrenquellen übersehen.